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Restorative Dialoques: Wie Kommunikation den Frieden stärkt

von Aug 15, 2017Impulsgeschichten

Restorative Dialoques gestalten die heilende Kraft der Kommunikation und stellen Verbindung von Mensch zu Mensch her. So kann Kommunikation der Samen für wahrhaftigen Frieden sein.

 

Vom Spalten und Versöhnen

Sie kann polarisieren, spalten und verletzen – wie die Rhetorik von Donald Trump. Kommunikation kann aber auch heilende Kraft entfalten und Verbindung von Mensch zu Mensch schaffen. Sie kann der Samen für den Frieden sein. Ein Beispiel dafür dokumentiert der Film „Raamro Aakha Ma – In den Augen des Guten“ (hier der ganze Film mit deutschen Untertiteln: https://www.ziviler-friedensdienst.org/de/publikation/raamro-aakha-ma-eyes-good – ein Auszug, wie z.B. Minute 25-32, für einen tiefen Eindruck). Die Dokumention erzählt, von der Aufarbeitung Nepals nach 10 Jahren bewaffnetem Konflikt und vom Schmerz der Betroffenen. Er begleitet ehemalige maoistische Kämpfer, Konfliktopfer und Vertreter der Regierung, die sich im 7-tägigen restaurativen Dialog nach Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) auf den Weg zu Versöhnung begaben.

Nepal, der von Indien und China umschlossene Binnenstaat, wurde bis 1990 als absolute, dann als konstitutionelle Monarchie regiert. 1996 begann die Maoistische Kommunistische Partei Nepals einen Bürgerkrieg gegen die Regierung. Der gewaltsame Konflikt, der 10 Jahre andauerte, kostete 13.000 Menschen das Leben. Mehr als 100.000 Menschen wurden Opfer von Gewalt der Regierung oder durch die maoistische People’s Liberation Army (PLA). Ein Friedensabkommen sollte 2006 Frieden schaffen. Doch die die Aufarbeitung der Geschichte bleibt schwierig. Um die von beiden Seiten verübten Verletzungen der Menschenrechte anzugehen, beschloss die Politik, eine Wahrheits- und Versöhnungskommission nach Vorbild  Nelson Mandela 1996 in Südafrika einzurichten.

Restaurative Dialoge 

Restaurative Circles wurden davor in 2014 durchgeführt, um diesen Prozess in Nepal zu unterstützen und GFK und den Dialog als Instrument für Heilung, Versöhnung und Gerechtigkeit zunächst zu schulen.[*] Uns hat die Dokumentation zum restaurativen Dialog zwischen Tätern und Opfern und der von ihm ausgelösten Veränderungen tief berührt. Sie zeigt das mächtige Potenzial, das dem Prozess innewohnt, wenn Menschen sich mit Ihren Verletzungen und Bedürfnissen verstanden fühlen. Wenn sie beginnen, sich gegenseitig mit ihrer ganzen Empathie zuzuhören. Mit dem Respekt kann wieder neues Vertrauen entstehen, das alleine eine menschliche Verbindung zwischen Opfern und Tätern und damit Versöhnung und Vergebung möglich macht.

Selbst mit einer Person, deren Verhalten wir zutiefst ablehnen, können wir Mitgefühl entwickeln, sobald wir die Bedürfnisse sehen, die sie sich mit ihrer Tat erfüllen wollte. Auf der Basis entwickelt sich Verständnis füreinander, das Begegnung möglich macht. Der Film zeigt, wie dieser Prozess von statten geht und welche Veränderung die Teilnehmer dadurch erleben. Und er lädt nicht zuletzt dazu ein, selbst den Bedürfnissen der Anderen zu lauschen. Das Schlusswort des Filmes spricht für sich: Es ist schön, zu sehen, welche Möglichkeiten die transformative Kraft eines echten Dialogs zwischen Menschen bereit hält, um die Welt ein kleines Stück weit mehr zu einem Ort zu machen, an dem hoffentlich alle gerne leben möchten. 

 

* Die Kommission wurde von Nelson Mandela nach Überwindung der Apartheid in Südafrika eingesetzt, um gewaltfrei die politisch motivierten Verbrechen während der Zeit der Apartheid zwischen Opfern und Tätern gemeinsam aufzuarbeiten. In Südafrika gelten sie als erfolgreich in anderen nachahmenden Ländern weniger. Insgesamt wird der spezifische Ansatz von Ruanda um mit den gesellschaftlichen Traumata nach dem Genozid von 1994 umzugehen, als wirksamster angesehen (Gacaca-Justiz mit fast 1.000 Todesurteilen anstelle der von Mandela zugesagten Straffreiheit der Täter durch die Teilnahme an den Versöhnungsdialogen).


 

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