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Organisationsentwicklung Frauenheilkunde, Klinikum Frankfurt Höchst

von Mrz 1, 2014Aus der Praxis

Referenz Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Volker Möbus, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, 2012-2013

Ziel Organisationsentwicklung

Das Klinikum Frankfurt Höchst ist ein Haus der höchsten Stufe der Versorgung. In der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe kamen zum Projektstart jährlich rund 1.800 Kinder zur Welt. Mit anderen Abteilungen des Klinikums ist die Geburtshilfe als Perinatalzentrum Level I zertifiziert. Im Bereich Gynäkologie verfügt die Klinik über ein Brustzentrum (EUSOMA, DKG/ DGS) und ein gynäkologisches Krebszentrum (DKG/ DGS). Durch den Klinikdirektor wurden wir beauftragt, die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe zu begleiten. Ziele umfassten die Auflösung interner Konflikte, die Stabilisierung des Teams sowie die Konzeption und Umsetzung verbindlicher Strukturen und Abläufe. Auch sollten Fallzahlen und Erlöse gesteigert und das Marketing verbessert werden.

Umsetzung Organisationsentwicklung

Der Start umfasste die Analyse des Status Quo. Neben Auswertung des Reportings und weiterer Daten wurden die einzelnen Felder der Frauenheilkunde hospitiert. Mit allen Ärzten wurden Tiefeninterviews geführt. Die Ergebnisse der Ist Analyse wurden dem Team in einer Strategieklausur vorgestellt und in einer SWOT Matrix konsentiert. Die Eckpfeiler einer Neuorganisation wurden bereits hier erarbeitet und in einem Gutachten für die Geschäftsführung weiter erörtert. Dem angegliedert wurde ein Plan von Maßnahmen bis Ende des Jahres. Wichtige Elemente der weiteren Projektarbeit waren die Detaillierung des Organisationskonzeptes, das Klären bestehender Konflikte und die Konzeption eines “Elternzentrums” inkl. Web-Auftritt. Ein neues Organigramm der Abteilung, der Austausch im Team sowie ein Handbuchs zur Klinikorganisation wurden erstellt. Es galt zu berücksichtigen, dass

  • die Frauenheilkunde stärker als andere Fächer durch eine Vielzahl von Schnittstellen zu anderen Bereichen des Hauses geprägt ist (Ambulanz, Onkologie, Chirurgie, Kinderklinik etc.).

  • die Bedürfnisse geburtshilflicher und gynäkologischer Patientinnen zu verbinden sind.

Dazu war es nötig, die Präsenz der Ärzte in den Bereichen (Pränataldiagnostik, Kreißsaal, Sectio- und chirurgischer OP, Ambulanz, Stationsarbeit und Visiten) anzupassen und zu regeln. Die Zusammenarbeit an den Schnittstellen wurde durch spezifische Vereinbarungen über die Fächer hinweg optimiert. Zur Teamentwicklung wurde die “Wünschepost” angewandt. Die Bedürfnisse der Betroffenen werden dabei klar formuliert und Vereinbarungen zur Zusammenarbeit fixiert. Auch wurden Coachings für Führungskräfte angeboten, um den Veränderungsprozess zu führen. Mit Oberärztin und leitenden Hebamme wurde eine Projektgruppe zur Konzeption eines “Elternzentrums” etabliert. Es soll geburtshilfliche Patienten vom ersten Kontakt mit der Klinik über die Geburtsvorbereitung und Geburt bis zur Nachsorge vollumfänglich betreuen und die Koordination aller Angebote rund um die Geburt übernehmen.

Ergebnis

Organisationsentwicklung

Die Frauenheilkunde am Klinikum Frankfurt Höchst hat in der Folge spektakuläre Erfolge erzielt. Sie konnte ihre Fallzahlen in einem Jahr um mehr als 300 Fälle (plus 7%) und die Erlöse um mehr als 6% steigern. Zugleich blieben die Sachkosten und die ärztlichen Personalkosten nahezu konstant. Die Geburtenzahlen und der Umfang der durchgeführten Pränataldiagnostik konnten signifikant gesteigert werden, sodass das Klinikum den größten Geburtenzuwachs aller Kliniken des regionalen Umfelds aufweisen kann. Die Fluktuation im Ärztlichen Dienst konnte auf ein Minimum reduziert werden. Zum ersten Mal seit Jahren ist der Stellenplan der Ärzte komplett besetzt.

Die Zusammenarbeit zwischen Pflege, Ärzten und Hebammen hat sich deutlich verbessert. Die gesamten Behandlungsprozesse wurden auf eine bestmögliche Betreuung der Patientinnen hin ausgerichtet. Deren Zufriedenheit konnte so signifikant gesteigert werden, was sich in exzellenten Quoten der Weiterempfehlung und Kommentaren in Bewertungsportalen äußert. Gerade in der Geburtshilfe ist dies ein nicht zu unterschätzender Wert für die Zukunft.

Referenz

ProjektOrganisationsentwicklung in der Frauenheilkunde, Klinikum Frankfurt Höchst.
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Volker Möbus, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Zeitraum: 2012-2013

Erfahren Sie noch mehr zur Methodik

Ruhl. S./ Ade. K. (2013): Konflikte als Chance im Leitungshandeln- Strategien zur Vermeidung und Bewältigung von Spannungssituationen. In: Klinkarzt 1/ 2013,  S.7-9. 


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