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# 9. Freiwilliges Folgen durch Vertrauen

von Jan 1, 2019Change Kompetenzen

Lernen von der Leitstute: Können Sie sich selbst in diesem Bild sehen? Dann vertrauen Sie auf sich selbst und gehen Sie voran, damit auch andere Ihnen vertrauen und freiwillig folgen können!

# 9. Freiwilliges Folgen durch Vertrauen

Ein leises Knacken in der Steppe. Die Ohren der Stute stellen sich auf. Sofort realisiert sie die mögliche Gefahr. Und entscheidet: Ruhe bewahren – oder: Flucht. Pferde leben in Herden zusammen. Und jede Herde wird von einer Leitstute und einem Leithengst geführt. Eine doppelte Führungsspitze. Mit klarer Aufgaben-Verteilung. Die Leitstute versorgt die Herde mit Futter- und Trinkplätzen. Wenn die Herde fliehen muss, läuft sie voran. Der Hengst verteidigt die Herde. Bei der Flucht bleibt er hinten. Treibt zurückbleibende Tiere an, hält die Herde zusammen. Seine Dominanz dient der Sache. Er setzt sie ein, um die Leitstute zu unterstützen. Die Herde weiß: sie kann sich auf ihre Leittiere verlassen. Auf deren Aufmerksamkeit, ihre Entscheidungen, ihre Führung. Sie vertraut der Erfahrung der Leitstute und folgt ihr. Solange sie Sicherheit bietet und den Weg weist. So funktioniert das Leben und Überleben der Herde.

Stimmig und verlässlich bleiben – die Basis von Vertrauen

Vertrauen. Nicht nur im Tierreich ist sie die Basis für gelungene Führung. Bevor es an die Inhalte geht, braucht es eine tragfähige Beziehung. Für Veränderungen brauchen Sie das Vertrauen Ihres Umfeldes. Es muss sich auf Ihre Entscheidungen, Ihre Intuition, Ihre Sicherheit verlassen können. Bei den Pferden droht das stimmige Gefüge zu kippen, wenn die Leitstute angegriffen wird. Wenn sie begrenzt wird. Würden der Leithengst oder Tiere aus der Herde sie dann nicht mehr unterstützen, würde die Herde irgendwann handlungsunfähig sein. So auch bei uns Menschen. Eine Führungskraft braucht Gestaltungsraum, um Veränderung bewirken zu können. Je größer die Anforderungen, desto stärker wird dieser Raum aber oft eingeschränkt.

Führung erfährt Druck von allen Seiten. In dieser Komplexität weiterhin frei zu handeln und zu entscheiden, um der Führungsrolle gerecht zu werden – das kostet Kraft. Die einzige Lösung ist: Stimmig bleiben. Vertrauen gewinnen durch Fairness, Verlässlichkeit und Ehrlichkeit. Das Vertrauen Ihres Netzwerkes, also Ihrer Mitarbeiter, Kollegen und Vorgesetzten. Wie bei der Leitstute: Steht das Vertrauen, dann steht die Herde hinter ihr. Auch und gerade dann, wenn Gefahr droht, wenn Veränderung nötig ist.

Lernen von der Leitstute

Finden Sie sich selbst im Bild der Leitstute wieder? Vertrauen Sie auf sich selbst. Damit auch andere Ihnen vertrauen können. Ihre Herde baut auf Sie und braucht Sie!

Selbstreflexion zum Change

Nehmen Sie den gerade gelesenen Impuls auf und denken Sie an einen eigenen Konflikt, der Ihnen zeigt, hier will sich etwas entwickeln.
Gehen Sie dann zum Fragenkatalog und wählen Sie sich eine aus den vier Fragen zum Thema. Beantworten Sie sie schriftlich auf einem leeren Blatt. Wenn Sie gut im Schreibfluss sind, nehmen Sie auch noch eine zweite Frage zum Impuls vor. Sie sollten etwa 5-10 Minuten Zeit ohne Störung haben. Lassen Sie Ihre Gedanken frei fließen und notieren Sie, was Ihnen in den Sinn kommt ohne zu bewerten. Dann legen Sie das Blatt weg. Tauschen Sie sich in den nächsten Tagen mit jemanden dazu aus (so fassen Sie Ihre Gedanken in Worte). Und dann warten Sie ab, was das Unterbewusstsein für Sie über die Woche an die Oberfläche spült…