0621 | 44596656 info@ruhl-consulting.de

# 5. Wahrheit, Klarheit, Transparenz

von Jan 1, 2019Change Kompetenzen

Lernen vom Zeltplatz: Reden Sie mit den Menschen und machen Sie Transparenz zu Ihrem Stil. Mit Wahrheit, Klarheit, Transparenz werden Menschen gerne zu Ihren Wünschen beitragen!

# 5. Wahrheit, Klarheit, Transparenz

Zelten gehen. Für einen Bekannten ist es sein schönste Hobby. Er erzählte folgende Geschichte: Als Jugendlicher ging er mit einer Freizeitgruppe zum Campen. Der Leiter stellte zu Beginn eine Regel auf. Nämlich, dass die Jungs auf gar keinen Fall in den Wald pinkeln durften. Sondern immer die Toiletten benutzen sollten. Die allerdings lagen 500 Meter von den Zelten entfernt. Nicht gerade nah, wenn’s mal dringend wurde. Und außerdem … das merkt doch niemand…! 

Der Bekannte und seine Freunde ignorierten die Regel also. Viel zu umständlich schien sie ihnen. Bis … ja, bis der Leiter dann einmal mit ihnen zum Brunnen ging, aus der die Gruppe ihr Trinkwasser holte. Und erklärte, dass alle Feuchtigkeit aus dem Wald ins Grundwasser sickerte. Und dann zum Trinken verwendet wurde. Sie können sich sicher vorstellen: von diesem Tag an gingen die Jungs brav zu den Toiletten. Warum? Ja… Weil sie die Regel verstanden hatten! Weil ihnen klar wurde, dass die Vorschrift zu ihrem eigenen Besten war.

Gemeinsamer Blick auf das System und die einzelnen Beiträge 

Manchmal geht es auch im Krankenhaus genau darum. Anderen verständlich zu machen, wozu die Dinge nötig sind. Klarheit und gemeinsame Orientierung zu geben. Denken Sie an die Entlasszeiten. Um Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung zu koordinieren, ist eine Check-Out-Time wichtig. Sie schafft eine gemeinsame Planungsbasis für das Bettenmanagement. Sie erleichtert allen Berufsgruppen das Arbeiten.

Nur dem Patienten und seinen Angehörigen leuchtet es oft nicht ein, wozu sie bis 9 Uhr das Zimmer räumen sollen? Wo den Angehörigen das Abholen am Nachmittag besser passt und der Patient doch gerne noch das Mittagessen mitnehmen würde. Da ist es wichtig, für alle Transparenz zu schaffen. Angefangen beim Chefarzt. Über die Pflege. Bis hin zum Patienten und seinen Angehörigen. Lassen Sie es gar nicht erst zu einem Konflikt kommen. Sondern machen Sie auf jeder Ebene deutlich: alle profitieren vom Paradigmenwechsel. Am meisten der Patient selbst. Denn dadurch verringern sich die Wartezeiten bei Aufnahme und Entlassung. Und der Patient wird enger in die Behandlung eingebunden. Meist ist das genau sein Wunsch. Er möchte verstehen. Wenn er versteht, ist er bereit, seinen Teil für den Ablauf beizutragen.

Lernen vom Zeltplatz

Schaffen Sie Klarheit! Leben Sie Transparenz! Möglicherweise ist das der Anfang einer neuen Qualität im Verhältnis zwischen Arzt, Pflege und Patient… Die Jungs beim Zelten sind am Ende gerne den Weg zu den Toiletten gegangen. Weil mit ihnen geredet wurde. Reden Sie mit Ihren Patienten! Nehmen Sie sie ernst als Menschen mit Bedürfnissen, als Gegenüber, als Partner. Dann werden sie am Ende morgens um 9 ihre Zimmer räumen. Und das gerne und aus Überzeugung.

Selbstreflexion zum Change

Nehmen Sie den gerade gelesenen Impuls auf und denken Sie an einen eigenen Konflikt, der Ihnen zeigt, hier will sich etwas entwickeln.
Gehen Sie dann zum Fragenkatalog und wählen Sie sich eine aus den vier Fragen zum Thema. Beantworten Sie sie schriftlich auf einem leeren Blatt. Wenn Sie gut im Schreibfluss sind, nehmen Sie auch noch eine zweite Frage zum Impuls vor. Sie sollten etwa 5-10 Minuten Zeit ohne Störung haben. Lassen Sie Ihre Gedanken frei fließen und notieren Sie, was Ihnen in den Sinn kommt ohne zu bewerten. Dann legen Sie das Blatt weg. Tauschen Sie sich in den nächsten Tagen mit jemanden dazu aus (so fassen Sie Ihre Gedanken in Worte). Und dann warten Sie ab, was das Unterbewusstsein für Sie über die Woche an die Oberfläche spült…